Erinnern Sie sich an den Witz über die DDR-Presse, wie damals Fakten verdreht wurden?
Also:
Kohl und Honnecker veranstalten einen Wettlauf. Kohl gewinnt, Honnecker verliert. Wie steht es am nächsten Tag in den DDR-Zeitungen: Honnecker belegte den hervorragenden zweiten Platz! Kohl wurde nur Vorletzter.
Mich erinnert das an den Artikel „Grüne sind die Wahlgewinner“ von Harald Ritter auf der Titelseite in der aktuellen Ausgabe der „Berliner Woche“ (Hellersdorf / Kaulsdorf / Mahlsdorf).
Zuerst die amtlichen Wahlergebnisse:
Europa-wahl | Bundes-tagswahl | Europa-wahl | Gewinn / Verlust | |
2014 | 2017 | 2019 | ||
AfD | 11,7 | 21,6 | 19,0 | +7,3 |
Grüne | 6,5 | 4,1 | 13,1 | +6,6 |
FDP | 1,3 | 5,3 | 3,5 | +2,2 |
CDU | 17,0 | 20,9 | 13,5 | -3,5 |
SPD | 20,5 | 14,5 | 12,2 | -8,3 |
Linke | 31,3 | 26,1 | 21,0 | -10,3 |
Es ist klar zu erkennen, das im Bezirk Marzahn-Hellersdorf die AfD die meisten Stimmengewinne verzeichnen kann. Mehr als der „Wahlsieger“ Grüne. Aber mit trickreichen Formulierungen und falschen Vergleichen wird der Leser getäuscht, indem ein anderer Eindruck erweckt wird.
Während der Autor, Herr Harald Ritter, bei allen Parteien die Wahlergebnisse mit denen der Europawahl 2014 vergleicht, verwendet er für die AfD die Zahlen der Bundestagswahl 2017, um eine falsche Tendenz darzustellen zu können. Das ist billig, durchschaubar und alles andere als seriöser Journalismus.
Liebe Leser, lassen Sie sich nicht in die Irre führen!
Wir raten Ihnen: Wenn schon lesen, dann stets ganz genau und auch zu hinterfragen.