Betretene Gesichter in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf als die AfD-Bezirksverordnete Maria Arlt zur Störung des „Stillen Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus“ auf dem Parkfriedhof Marzahn eine sehr persönliche Erklärung abgab.
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
sehr geehrte BVV-Mitglieder,
liebe Gäste,
am 3. Januar erhielt ich eine schriftliche Einladung in die „Bäckerei Engel“ zur Kaffeetafel anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus. Selbstverständlich habe ich diese Einladung angenommen.
Am selben Tag fand die Bezirksverordnetenversammlung statt.
Zu einer Feierstunde aus gegebenem Anlass sprach Dr. Gideon Joffe von der Jüdischen Gemeinde von Berlin.
Die allermeisten am Gedenken Beteiligten haben die Zeit des Nationalsozialismus nicht selbst erlebt. Meine Mutter, die zum Kriegsende 17 Jahre alt war, wird dieses Jahr 91. Die Schrecken dieser Zeit lösen auch heute noch Scham und Erschrecken aus.
Am 26. Januar haben die BVV und der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf zu einem „Stillen Gedenken“ eingeladen. Alle Fraktionen der BVV sind gekommen, um mit einem Blumengesteck still zu gedenken.
Ein Pulk von mehr als 30 Jugendlichen, die mit Transparenten und Plakaten aufmarschiert sind und von zwei kampferprobten älteren Herrschaften angeführt wurden, sprengten die Veranstaltung.
Durch Schieben, Schubsen und Geschrei wurde mir verwehrt, an einem würdigen Gedenken teilzunehmen.
Ich zitiere wörtlich: „… wer zuerst an einem Ort sitzt, hat Besitzrechte und kann entscheiden, wer diesen Ort betritt …“
Der ältere Herr, der diese Worte sagte, stellte sich vor mich und schrie mich an. Er verwehrte mir mit einem hohen Maß an Aggressivität den Zutritt zur Gedenkstele. Er war der Meinung, ich gehöre zu den Faschisten und er als Antifaschist habe das Recht, mir das stille Gedenken zu verwehren.
Da bildeten Jugendliche einen antifaschistischen Schutzwall, legten willkürlich fest, hier auf der Seite sind die Faschisten und hier sind die Antifaschisten!
Im August 1961 haben selbsternannte Antifaschisten einen „antifaschistischen Schutzwall“ errichtet. Ich wurde 1964 geboren, zufällig im Osten, meine Cousine im Saarland, im Westen. Ich war Antifaschist, sie Faschist, ganz einfach durch Geburt. So erscheint linksextreme Denkart.
Und irgendwem voller Hass ins Gesicht zu schreien, macht die Welt nicht besser.
Wenn diese Leute wirklich was für die Opfer des Nationalsozialismus tun wollen, habe ich einen guten Vorschlag: Ja, es gibt sie noch, die Überlebenden des Holocaust, es sind nicht mehr viele, und sie sind sehr alt. In Haifa, Israel, gibt es ein Altenheim für Überlebende. Die „Internationale Christliche Botschaft Jerusalem, deutscher Zweig“ sorgt mit Spendengeldern für Menschen, die die Schrecken der Vernichtungslager überlebt haben.
Wer jung und ungebunden ist, kann mit praktischem Einsatz viel tun. Wenn man schon älter ist und lieber vor Ort was macht, kann auch durch Spenden Gutes bewirken. Das Motto dieser Organisation steht im Alten Testament in Jesaja 40, 1 und heißt: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.“
Das Gesteck, das ich bis zum Schluss in der Hand hielt, habe ich dann an einem anderen Gedenkstein auf dem gleichen Friedhof niedergelegt. Auf diesem Gedenkstein war zu lesen:
„Den Deutschen, die in der Sowjetunion unter Stalins Regime gelitten haben. Eure Geduld war grenzenlos, Euer Leiden unermesslich. Das Gedenken an Euch werden wir für immer bewahren.“
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Maria Arlt
Siehe hierzu auch den Beitrag auf unserer AfD-Fraktionsseite:
„Linksextremisten nahmen der Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus die Würde„