Unter dem Eindruck der Flüchtlingstragödie wird eine weitere Öffnung der Grenzen gefordert.
Die WELTWOCHE meint dazu: „Falsch. Wir müssen den Todeskanal im Mittelmeer abriegeln“. So retten wir Leben und handeln ethisch.
Ein Kommentar des Landesvorsitzenden der AfD in Niedersachsen, Paul Hampel zum gleichen Thema
27.04.2015 Paul Hampel: Nachdenkenswertes aus ´Down under`
Liebe Mitstreiter, Unterstützer , Förderer, Freunde und Interessierte an der AfD.
Als ich vor fast 30 Jahren als junger Journalist zum ersten Mal in Australien war, tobte damals in dem sehr britisch geprägten Kontinent gerade eine Debatte über den Zuzug von hunderttausenden Asiaten, vor allem aus der noch britischen Kronkolonie Hongkong. Mit teilweise viel Geld hatten diese sich an der touristenreichen „Gold Coast“ zwischen Brisbane und Rockhampton eingekauft. Das klassische Einwandererland Australien befürchtete nun die Entwicklung von Parallelgesellschaften in den großen Städten ihrer Küstenregion. Binnen weniger Monate brachte die Regierung in Canberra deshalb ein Gesetz auf den Weg, daß den Zuzug einschränkte und regelte. Über das Tempo und die rasche Umsetzung war ich damals erstaunt und beeindruckt. Das Land schien ein gutes Gespür dafür zu haben, was möglich und was zuviel ist.
In den vergangenen Jahren erlebte Australien nun wiederum eine Einwanderungswelle. Diesmal durch Bootsflüchtlinge aus Ost-Timor, Indonesien, Sri Lanka etc.. Wohlgemerkt, dies alles sind keine Krisenstaaten. Wiederum entwickelte Australien ziemlich rasch ein System, um des Flüchtlingsansturms Herr zu werden. Vor allem aber, um die kriminelle Ausbeutung der Menschen zu stoppen und die hohen Opferzahlen der Boat People zu verhindern. Ein in Australien lebender Deutscher schickte einem Freund unlängst einen Bericht über diese sehr erfolgreiche Methode, die – man muß es wiederholen- vor allem eines verhindert: den Tod von Tausenden auf See.
Lesen Sie bitte hier seinen aufschlußreichen Bericht.
Liebe Freunde,
nachdem durch die deutsche Presse die Meldung ging, Australien habe Europa vorgeschlagen zur Verhinderung weiterer Bootsunfälle mit Hunderten von Toten das australische Verfahren mit Asylbewerbern anzuwenden, ging durch die deutschen Medien ein empörter Aufschrei. Das australische System sei inhuman und komme für Europa nicht in Frage. Weil das australische Verfahren aber nicht näher beschrieben wurde, erlaube ich mir hiermit, dies für die deutschen Medien zu übernehmen. Möge der Leser selbst beurteilen, ob das australische Verfahren inhuman ist oder nicht:
Das australische Verfahren mit den Boat People:
Jenseits aller weltanschaulichen Richtungen der Parteien, herrschte über Folgendes in Australien Einvernehmen: „Wie verhindern wir weiteres Sterben von Flüchtlingen auf See?“ In den Jahren davor (mit einem Verfahren wie in Europa) ertranken nördlich von Australien im Golf von Timor über eintausend Flüchtlinge.
Der gedankliche Ansatz der Australier war nicht, die Schlepper zu verhaften oder die Boote zu zerstören, das wurde als aussichtslos angesehen.
Es ging darum, den Schleppern die zahlenden Kunden zu entziehen, also das Geschäft auszutrocknen. Das wurde durch folgende Maßnahmen realisiert:
1. Im November 2013 erschienen in allen Ländern, aus denen Flüchtlinge kamen, ganzseitige Zeitungsanzeigen, in denen in allen relevanten Sprachen stand, dass der einzige sinnvolle und legale Weg für politische Asylbewerber, um nach Australien zu kommen, der über Anträge bei den australischen Botschaften oder Konsulaten sei. Es wurden in diesen Ländern auch lange, gleichlautende Fernsehansagen geschaltet. Die Kernaussage war stets: „Glauben Sie nicht den Schleppern, die Sie um Ihr Geld betrügen. Wenn Sie mit dem Boot kommen, werden Sie n i e m a l s in Australien Wohnrecht erhalten“.
2. Die australische Marine beschaffte einen Vorrat großer Rettungsboote für jeweils 90 Passagiere zum Preis von 500 000 $.
3. Ankommende Flüchtlinge wurden auf diese unsinkbaren Rettungsboote umgeladen und ausgestattet mit reichlich Proviant, Trinkwasser, Medikamenten und Treibstoff auf Nordostkurs, also in Richtung Indonesien, zurückgeschickt. Eine heimliche Änderung des Kurses wieder auf Süd wurde durch eine versiegelte Elektronik verhindert, die bei unzulässigem Kurs den Motor abstellt.
4. Nachdem sich dieses Verfahren herumgesprochen hatte, kamen zwar noch einige Boote, aber sie waren nur noch halb beladen. Die Schlepper bekamen ein Problem, weil sie nicht mehr genug Passagiere fanden. In den Häfen sanken die Passagepreise von 10 000 $ über 5000 $ auf 1000 $, schließlich wurde das Geschäft eingestellt. Seit dem 19. Dezember 2013 (Beginn des Programms) ist kein einziger Flüchtling mehr vor Australien ertrunken. Darf man das nicht angesichts der Tragödien im Mittelmeer einen Erfolg nennen? Über 70 % der Australier sehen das nach Umfragen so.
Ich fragte mich, wie diesbezügliche Umfragen in Deutschland gegenwärtig wohl aussehen. Die Medien berichten von Umfrageergebnissen, in denen etwa 50% der Befragten dafür waren, möglichst alle Flüchtlinge aufzunehmen. Nun stand gestern bei T-Online ein Artikel „Australien fordert Europa zur totalen Abschottung auf“, in dem die von Australien vorgeschlagene Lösung hart kritisiert wurde. Aber es gab sofort sehr viele Kommentare dazu (807) und das Forum wurde rasch wieder geschlossen. Für die 807 Kommentare, die fast alle pro Australien waren, gab es die erstaunliche Zahl von fast 14 000 mal „Daumen hoch“. Bei der auf der gleichen Seite stattfindenden Abstimmung wurden 44 875 Stimmen abgegeben. Davon waren pro der australischen Lösung 90,8%. Eine derart eindeutige Abstimmung habe ich im Internet bisher noch nicht erlebt. Ein ganz besonders klarer „pro Australien“ Kommentar bekam alleine über 3000 mal „Daumen hoch.“
Natürlich ist das nicht repräsentativ, aber sind es die regelmässig in den Medien veröffentlichen Umfragergebnisse ?
Mir scheint, dass die Diskrepanz in dieser Frage zwischen der veröffentlichen Meinung und der Meinung des Publikums kaum je größer war. Politiker, was auch immer ihre Überzeugung sein mag, orientieren sich natürlich an der Meinung der Medien, denn sie sind täglich von einer „guten Presse“ abhängig, von Wählerstimmen aber nur alle vier Jahre.
Beste Grüße aus Australien